Im Jahr 1894 entschloss sich die FF Ossarn, unter Führung von Josef Eigenbauer, sich von der Feuerwehr Herzogenburg zu lösen, denn Ossarn war zu dieser Zeit eine Filiale.
Josef Eigenbauer und einige Kameraden gründeten die Freiwillige Feuerwehr Ossarn. Hauptmann Eigenbauer verstand es, sich zu behaupten.
Es wurde noch im Gründungsjahr eine "Kernreuter" (Handpumpe) angeschafft. Schon im Jahr 1930 wurde im Werksbach ein Kraftstromkabel für die neue Elektropumpe verlegt. Das Kabel konnte je nach Wunsch jeweils von den beiden Mühlen Kittel-Mantler mit Strom versorgt werden. Zwei Jahre später, beim Brand der Kittelmühle, stand die Pumpe voll im Einsatz.
1948 wurde bereits eine Elektropumpe angeschafft.
Unter Führung von Karl Wegscheider wurde im Jahr 1902 ein Hydrophor, welcher heute noch im Besitz unserer Wehr ist, angekauft. Von den älteren Kameraden konnten wir in Erfahrung bringen, dass im Jahr 1922 mit dem Bau des jetzt "alten", und leider aufgrund der maroden Baustruktur bereits abgerissenen, Feuerwehrhauses begonnen wurde.
1951 konnte eine Tragkraftspritze, Marke Rosenbauer RW75, die in unzähligen Brandeinsätzen und Auspumparbeiten im Einsatz stand, ihrer Bestimmung übergeben werden.
Unsere Wehr hatte auch damals, im Jahr 1954, schon sehr viel an Eigenleistungen hervorgebracht. Es konnte ein Einsatzfahrzeug der Marke "Matford" angekauft werden. Es standen damals die Werkstätten unserer beiden Mühlen Kittel und Mantler zur Verfügung, um diese Fahrzeuge für Feuerwehrzwecke umzugestalten. Zu erwähnen wäre noch, dass bei größeren Schadensereignissen, wie Waldbränden und dergleichen, jeweils ein Lastkraftwagen bereit stand, der das Gerät sowie die Mannschaft zum Einsatzort brachte. Diese Problematik hatte zum Selbstbau eines Einsatzfahrzeuges geführt.
Bei der Fahrzeugweihe gab es Auszeichnungen: Die 3. Klasse für die Kameraden Kain, Denk und Müllner. Der Tatendrang unserer Feuerwehrmänner, immer mit der Zeit Schritt zu halten, ergab abermals den Ankauf eines Fahrgestells "Steyr 260". Für viele unzählie Stunden stand die Werkstätte der Fa. Gebr. Grundmann zur Verfügung.
Die rote Lackierung wurde in der Werkstätte der Fa. Kittel aufgetragen. Bei der Fahrzeugweihe im Jahr 1965 wurden einige Ehrungen durchgeführt, unter anderem die Florianiplakette und mehrere Verdienstmedaillen. Es wurde zu dieser Feier, eigens von Musiklehrerin Herta Beier, ein "Ossarner Feuerwehrmarsch" komponiert.
Ein gelungenes Fest am Platz vor der Kapelle wurde gefeiert.
Im Jahr 1959 kam es zu einem Hochwassereinsatz an der Traisen. Es konnten die Arbeiter des Traisen Wasserverbandes, welche auf eine Bauhütte geflüchtet waren, mit einer Zille gerettet werden. Lebensretter waren die Kameraden Karl Stöckelberger, Josef Lang, Karl Pfeiffer und Anton Rath. Sie wurden einige Monate danach mit der "Lebensrettermedaille" ausgezeichnet.
Es wurden immer neue Finanzquellen erschlossen, um Gemeinde und Einwohner finanziell zu entlasten. Wir starteten einige Sammlungen wie Altglas, Altpapier und Alteisen. Diese Sammlungen waren von großen Erfolgt gekrönt und es konnte einiges an Geld herbeigeschafft werden. Diese Finanzen reichten aber nicht lange aus, um auf dem letzten Stand der Technik zu beliben. Und so wurde im Jahre 1971 zum ersten Mal, in der Lagerhalle der Fa. Kittel, ein Feuerwehrfest abgehalten, welches ein voller Erfolg wurde.
Es konnten in den weiteren Jahren ein Tanklöschfahrzeug, ein Kommandofahrzeug und ein Versorgungsfahrzeug der Marke VW angeschafft und das große Bauvorhaben, ein neues Feuerwehrhaus, in Angriff genommen werden. So konnte im Jahre 1981 mit dem Bau begonnen werden. Es folgten arbeitsreiche Jahre und viele unzählige Arbeitsstunden, welche freiwillig von unseren Kameraden und freiwilligen Helfern geleistet wurden.
So entstand dieser zweckmäßige Bau. Im Jahr 1985 wurde das Haus durch den damaligen Bgm. Anton Rupp seiner Bestimmung übergeben.
Die Zeit stand nicht still. Es wurde mit der Gemeinde über ein neues Einsatzfahrzeug für technische Einsätze verhandelt. Auch die Landesregierung hatte diesem Kauf zugestimmt und so konnten wir im Jahr 1992, das Rüstfahrzeug in Betrieb nehmen, das bis heute genutzt wird. Das Patenamt für dieses Fahrzeug übernahm Fr. Theresia Paveronschitz. Die Übernahme des Rüstfahrzeug wurde groß gefeiert.
Dieses Fest war einmalig in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Ossarn. Wir konnten anschließend mit einem "Tag der offenen Tür" unsere Feuerwehr samt der Geräte vorstellen. Des Weiteren wurden auch selbstgebaute Geräte, wie Abschleppachse und fahrbares Notstromaggregat, gezeigt. Alle Einsatzfahrzeuge wurden mit Funkgeräten ausgerüstet. Es konnte mit diesen Sprechverbindungen so mancher Einsatz gemeistert werden.
Der Idealismus unserer Wehr trieb immer neue Blüten. Es musste das alte Kommandofahrzeug ausgeschieden und durch ein jüngeres Baujahr ersetzt werden. In vielen Arbeitsstunden wurde das Auto mit Funk, Verstärkeranlage und vielen Extras, die in der Dachkonsole untergebracht waren, ausgestattet. Seitdem wird es als Einsatzleistelle verwendet.
Quelle: 100 Jahre 1894-1994 - FF Ossarn - Festschrift